Die architektonischen Lösungen des Landgutes Rokiškis offenbaren den Wechsel der Architekturstile in Litauen – vom Klassizismus bis zu den Formen der Moderne im Interieur. Rokiškis und der Gutshof florierten Ende des 18. Jahrhundert als Ignotas Tyzenhauzas Gutsherr des Landsitzes wurde. Damals wurde das neue Herrenhaus im Stil des Klassizismus errichtet. Auch entstanden Offizien mit Steinmauern, ein Park wurde angelegt, Teiche wurden ausgehoben und sogar der Marktplatz der Altstadt wurde erneuert.
Nach dem Tod des Gutsherren erbte sein Sohn Konstantinas das Anwesen, der seiner Zeit ein bekannter Wissenschaftler und Ornithologe war. Er verwandelte Rokiškis in ein Zentrum der Wissenschaft und gründete das Zentrum für naturwissenschaftliche Forschung. Auch pflanzte und erforschte er in der seiner Orangerie und den Gewächshäusern viele tropische Pflanzen. Heute ist das Landgut ein Anziehungspunkt für Touristen und kultureller Ort für Ausstellungen geworden. In der Weihnachtszeit residiert hier sogar der Weihnachtsmann! Im Landeskundemuseum Rokiškis lohnt es sich, das Gemälde „Judita“ des berühmten Renaissance-Malers Andrea del Sarto sowie die gräfliche Kleiderkollektion zu besichtigen.