Die größte ethnografische Region Litauens „Aukštaitija“, verläuft entlang der lettischen und weißrussischen Grenze bis hinein ins Landesinnere. Hier hat sich im 11. Jahrhundert das litauische Fürstentum gründet, das bereits ein Jahrhundert später, zum mächtigsten Europas wurde und bis ans Schwarze Meer reichte. Durch das Erbe von drei ethnischen Gruppen – Sėla, Nalšia und Žiemgala – zeichnet sich Oberlitauen heute durch eine Vielfalt seiner Lebensweisen, Dialekte und Traditionen aus, die sich im architektonischen und ethnokulturellen Nachlass widerspiegeln.
Bis heute sind die traditionellen Handwerksarbeiten erhalten geblieben – ob Flechten, Keramik, Holzschnitzerei oder natürlich die Bierbrauerei. Besonders wertvoll und vielfältig ist das gesangliche und instrumentale Erbe, das weltweit für die uralten Rundgesänge – die „Sutartinės“ – bekannt ist. Die Instrumentalmusik basiert auf den traditionellen Hörnern und Pfeifen, die sogenannten „Skudučiai“. Diese musikalischen Meisterstücke sind heute Teil des kulturelle Erbes der UNESCO.
Die Oberlitauer sind unterhaltsame Menschen, die mit ihrer Gastfreundlichkeit, Empfindsamkeit und Gesprächigkeit bestechen. Sie sind als hervorragende Geschichtenerzähler bekannt, weswegen diese Region viele berühmte litauische Schriftsteller hervorgebracht hat.