R. Linkaitė

Kleinlitauen (Mažoji Lietuva). Speisen

Historische Umstände, der Einfluss unterschiedlicher Nationen und die verschiedenen Religionen führten auch zu anderen Essgewohnheiten. Statt Schweinefleisch aßen die Kleinlitauer natürlich am liebsten frischen oder geräucherten Fisch, der im Memeldelta, dem Haff und der Ostsee gefangen wurden. Der auf Korbweiden aufgespießte und über dem Feuer gebratenen Hering war ein besonderer Leckerbissen.

Heute sollte man in den kleinen Städtchen entlang der Ostsee, hausgemachte Fischsuppen kosten. Je nach saisonaler Verfügbarkeit werden die Suppen aus unterschiedlichen Fischarten zubereitet. Ihr Geschmack wird nicht nur von den Jahreszeiten bestimmt, sondern auch von der Reihenfolge, in der die verschiedenen Fischstückchen in den Topf gegeben werden.

Die Kleinlitauer übernahmen die alte deutsche Angewohnheit, ein erstes und manchmal auch ein zweites Frühstück abzuhalten. Hinzu kam eine Mahlzeit vor dem Mittagessen, das Mittagessen, eine Suppe aus sauren Graupen oder rote Beete, das mit dem anschließenden Vesper und einem Abendessen abgerundet wurde.

Das Hauptgericht bestand aus Pellkartoffeln, roter Beete, Sauerkraut und Soßen mit Hanf oder Schinkenspeck. An Feiertagen wurde ein Eintopf aus Innereien oder Kartoffel mit weißen Erbsen gekocht. Zum Vesper wurden Kuchen, Waffeln oder Brötchen, die sogenannten „Kissel“ gereicht. Ärmere Menschen kochten ihren Kaffee aus Gerste oder Zichorie mit Milch.