Unentdeckte Orte
Selbst wenn Sie denken, dass Sie Litauen bestens kennen, lassen Sie uns Ihnen versichern – es kann immer noch für Überraschung sorgen. Von Steinbrüchen, die Ähnlichkeit mit Mars-Canyons haben, bis zu in Dünen versteckten militärischen Festungen, von den höchsten Aussichtstürmen bis zu Unterwasserwegen in Sümpfen. Litauen ist unerschöpflich. Nur keine Angst vor Improvisationen, Abweichungen von touristischen Routen – dann werden Sie es verstehen.

Der 30 m hohe Aussichtsturm von Kirkilia erinnert aufgrund seiner originellen Architektur an ein sinkendes Boot. Nicht ohne Grund, denn von hier aus blicken Sie seemännisch auf die vielen kleinen umliegenden Seen. Entstanden durch Karstprozesse haben sich diese Erdlöcher über die letzten Jahrtausende mit Wasser gefüllt. Bei herrlichem Sonnenwetter glitzern die Seen im in einem wechselnden Farbenspiel!

Auf diesem 1,2 km lange Weg laufen Sie buchstäblich auf dem Wasser. Der Holzweg, der über die Oberfläche eines Hochmoors führt, hat eine eigene Geschichte: Befestigt wurde er mit gepflasterten Steinen, die auf einem Unterwasserweg durch den Sumpf führen. Der geheime Pfad half den heidnischen Litauern, vor Angreifern zu fliehen. Jetzt liegt es an Ihnen, den hölzernen Weg aus nächster Nähe zu erkunden.

Den Wind fängt man am besten in Svencelė. Wassersportfans haben dieses moderne Zentrum für Kitesurfer und Segler am Ufer des Kurischen Haffs schon vor langer Zeit entdeckt. Der riesige Raum des Haffs, die wilde Natur und das Panorama der Kurischen Nehrung reizen jeden Reisenden, den Wind für sich zu nutzen.

Die Natur spielt manchmal auch Streiche. Die natürlichen Konturen des Apvalasas-Sees, die man aus der Vogelperspektive betrachten kann, erinnern sehr an die Konturen Litauens auf der Landkarte! Wenn Sie am Ufer dieses einzigartigen Sees spazieren gehen, sollten Sie unbedingt das unweit befindliche und für seine Wirtschaft berühmte Landgut Ilzenberg besuchen.

In Moletai befindet sich das weltweit einzige Museum für „Ethnokosmologie“– eine Wissenschaft, die der Beziehungen zwischen Mensch und Kosmos auf die Spur geht. Bleiben Sie bis in die Abendstunden den in dem modernen Observatorium, kann der sternklare Nachthimmel durch ein Teleskop mit 80-Zentimeter Durchmesser beobachtet werden – das einzige seiner Art in Nordeuropa.

Ein Schritt zu den in den Dünen verborgenen Befestigungen und Sie spüren die kalte Atmosphäre des militärischen Konflikts.
Die Ausstellung in den Bunkern des Zweiten Weltkriegs zeigt Granaten, Minen- und Bombensplitter sowie persönliche Gegenstände von Offizieren. All dies gibt die Möglichkeit, die komplizierte Geschichte des Kriegsalltags zu berühren.

Eines der authentischsten Schlösser Litauens. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich seine Architektur nur wenig verändert, und der Entwurf des damaligen berühmten Architekten Peter Nonhart ist perfekt. Verhaltene und gleichzeitig majestätische Formen zeugen von den Ambitionen der ungarischen Adelsfamilie Eperjesz. Das Schloss wurde von seinem neuen Eigentümer – dem Fahnenträger des Großfürstentums Litauen Antanas Gelgaudas rekonstruiert. Heute werden hier Kunstausstellungen, theatralisierte Aufführungen und Handwerksmärkte abgehalten.

Von weitem ist der gen Himmel ragende Turm der Kirche von Salakas zu sehen. Der deutlichste Akzent der Architektur dieses Städtchens versetzt den Besucher quasi ins alte England. Die Kirche der Hl. Jungfrau Maria verzaubert durch ihre Majestät und hebt sich deutlich von der Landschaft des Ortes ab.

Mars-Canyons in Litauen? Das Unmögliche wird Realität, wenn Sie den von den Litauern erst vor kurzem Entdeckten Ort in Nordlitauen besuchen. Die vor 300 Millionen Jahren im Bezirk Akmenė entstandenen und über viele Jahre abgebauten Kalksteinschichten wurden zu einer einzigartigen Canyon-Landschaft, die für Litauen völlig unüblich ist. Interessanterweise wurden im Felsgestein aus dem Jura auch Überreste von Dinosauriern gefunden!

Im Sommer herrscht im Flusstal der Marvelė Ruhe: Das gemütlich über kleine Treppen dahinplätschernde Wasser lädt zu Ruhe und Entspannung ein. Aber die Ortsbewohner erzählen, dass sich die Kaskaden während der Eisschmelze zu einem rauschenden Wasserweg entwickeln, den man gesehen haben muss.

Klettern Sie gern? Dazu muss man nicht weit in die Berge fahren!
Der Betonfels von Pagonija, der eine Höhe von 13 Metern erreicht, lädt zum Ausprobieren von 12 verschiedenen Aufstiegswegen ein, die sich in ihrem Relief unterscheiden. Anfänger und Fortgeschrittene werden gleichermaßen eine geeignete Trasse finden.

Diese Brücke mit der romantischen Bezeichnung Weiße Rose verbindet die Ufer der Memel und ist Rekordhalter. Sie ist die höchste Brücke des Landes. Wegen ihrer großen Proportionen wurde sie in das litauische Buch der Rekorde aufgenommen.

Am beliebtesten bei den Wassertouristen ist der Fluss Ūla, auf der man das „Auge der Ūla“ erblicken kann – die in einer Vertiefung hervorsprudelnde Quelle, auf deren Grund durch den starken Wasserstrom der Sand aufgewirbelt wird. Die Ūla fließt auf dem Gelände des größten Nationalparks Litauens – im Nationalpark der Dzūkija, wo es zahlreiche Erlebniswege für Wanderer und Radfahrer gibt.