Klassizismus
Schluss mit Prunk und Luxus – es leben die regelmäßigen Formen, die Schlichtheit und Bequemlichkeit! So lauteten die wichtigsten Verlautbarungen der Architekten des Klassizismus bereits am Ende des 18. Jahrhunderts. Die gefühlvollen Schnörkel des Barock wichen grazilen, regelmäßig geformten Säulen, die an die Zeit des römischen Kaiserreichs erinnerten. Nach Litauen gelangte der Klassizismus über den berühmten litauischen Künstler Pranciškus Smuglevičius, der sein Studium in Rom absolvierte und einen engen Kontakt mit der damals berühmten italienischen Architektenfamilie Spampani unterhielt. In Vilnius entwarf Carlo Spampani die ersten klassizistischen Gebäude. Als berühmtester Schöpfer des litauischen Klassizismus gilt jedoch Laurynas Gucevičius, der Vilnius ein Meisterwerk des Klassizismus zum Geschenk machte – die Kathedrale von Vilnius.

Sie ist das bedeutendste Heiligtum von Vilnius und ein einmaliges Meisterwerk internationaler Architektur. Der Urheber des Rekonstruktionsentwurfs für die Kathedrale, Laurynas Gucevičius, wollte die für die Aufklärung akzeptablen Werte unterstreichen – Verstand und Mäßigkeit.

Der Präsidentenpalast wurde Ende des 14. Jahrhunderts vom ersten Bischof von Vilnius errichtet. Die Jahrhunderte und wechselnde Eigentümer veränderten das Gesicht des Gebäudes: Sie verzierten es, bauten es aus und um. Der letzte Eigentümer des Palastes war Bischof und Schutzpatron der Künstler, Ignotas Jokūbas Masalskis.

Es gibt historische Quellen, die belegen das sich das Rathaus von Vilnius bereits seit dem 16. Jahrhunderts an dem heutigen Platz befindet. Die Stadtbrände haben das Rathaus mehrmals zerstört und auch der Turm fiel Verwüstungen zum Opfer. Der berühmte Vilniusser Architekt Laurynas Gucevičius versuchte den schwankenden Turm noch zu retten, doch auch dieser ein, sodass die Stadtherren beschlossen, das Rathaus nach dem kostengünstigsten und einfachsten Entwurf des Architekten wiederaufzubauen.

Ein „kleines Paris“ erwartet Sie in der Region Sudau. Das Landgut besticht durch eine ausgewogene Harmonie, die sich in den Baustilen Barock und Klassizismus vereint. Die Kastanienallee, die zum Herrenhaus des Landguts Paežeriai führt, erzählt von den ruhmreichen und schweren Tagen des Gutshofs.

Wenn Sie sich ein Bild von aller Architekturstile Litauens machen wollen, sollten Sie das Landgut Rokiškis besuchen. Dort finden Sie alles – von den Traditionen der volkstümlichen Baukunst, über den Klassizismus, die Neugotik bis hin zu Details der Moderne. Das Landgut florierte im 18. Jahrhundert als Ignotas Tyzenhauzas, ein Nachfahre der berühmten Adelsfamilie, zu seinem Eigentümer wurde. Nachdem er sich in Rokiškis niedergelassen hatte, gab er den Auftrag, ein neues Herrenhaus im Stil des Klassizismus zu errichten. Auf seinen Wunsch hin sollten auch alle Häuser in der Kleinstadt zu diesem Herrenhaus passen.

Ihnen wird die Luft wegbleiben, wenn Sie vor dem Landgut Burbiškis stehen. Das am Ufer der Anykšta liegende stilvolle Gebäude im Stil des Neoklassizismus aus dem 19. Jahrhundert fasziniert mit Subtilität und Eleganz.

Besitzer des Landguts waren Graf Benediktas Marikonis und seine Frau Marija Radvilaitė, eine Nachfahrin des berühmten Adelsgeschlechts Radziwiłł, die das Landgut als Mitgift erhielt. Der Graf ließ den Palast nach einem Entwurf des italienischen Architekten Piero de Rosso umbauen.