Die Linse fängt Bilder und Menschen ein
Die fotografischen Traditionen der litauischen Fotografie sind sehr alt. Vielleicht gewinnen Fotografen unseres kleinen Landes deshalb Preise bei den großen Fotowettbewerben.
Im Sommer 1839, nur wenige Monate nach Veröffentlichung der Erfindung der Fotografie in der Welt, entstand in der Nähe von Vilnius eine erste litauische Fotografie – eine Abbildung des Schlosses von Verkiai. Bereits sechs Jahre später wurde in Vilnius das erste Fotoatelier eröffnet. Nach einer langen Reise in der Geschichte war die Fotografie für die Litauer immer ein Weg, ihre Gefühle, Nostalgie und Liebe für ihr Land auszudrücken.
Heute haben litauische Fotografen ihr eigenes Jahresbuch, die besten Fotografen werden jedes Jahr ausgezeichnet.

Eine Legende der litauischen Fotografie. Träger des Nationalen Kultur- und Kunstpreises. Sammler von alltäglichen Momenten. Antanas Sutkus ist einer der bekanntesten Kunstfotografen Litauens. In der Zeit der Stagnation während der Sowjetära hat er mit der Fotografie ein Feuer der Kreativität entfacht. Als Zeuge des Alltags, der die üblichen Dinge und Menschen, die wir jeden Tag erleben, in einem besonderen Licht gesehen hat. Die Fotografien des Künstlers sind Werke humanistischer, journalistischer Fotografie. Antanas Sutkus hat viele berühmte Persönlichkeiten verewigt: den litauischen Präsidenten Valdas Adamkus, den Dichter Czesław Miłosz, den litauischen Schriftsteller Tomas Venclova, die weltberühmten Philosophen und Schriftsteller Jean-Paul Sartre mit Simone de Beauvoir, wenn sie sich in Nida erholt haben, den Designer Paul Smith, den Künstler Jonas Mekas und viele andere.
„Die Werke von Antanas Sutkus sind von ihrer intuitiven kreativen Herangehensweise an das Leben gekennzeichnet. Er ist fähig, durch seine Intuition die Lebensmomente einzufangen. Er vermag leicht eine emotionale Verbindung mit den Menschen, die er fotografiert, aufzubauen, zu fühlen und den Eindruck von der Authentizität der feinen Momente des alltäglichen Lebens in der Fotografie zu vermitteln.“ Fotografieforscher Tomas Pabedinskas

Er weiß genau, was es bedeutet, aufzuwachen und weltberühmt zu sein. Heute ist er eher Künstler als Fotograf. Die nicht-traditionellen Werke von Tadas Černiauskas (Tadao Cern) werden von der Weltpresse beschrieben, die berühmtesten Galerien laden ihn zu Ausstellungen ein, und er wird von Kunstkritikern ausgezeichnet. „Blow Job“, „Revealing The Truth“, „Comfort Zone“ wurden in in den Galerien der Welt ausgestellt – in der „Saatchi Gallery“ in London, im Van Gogh Museum in Amsterdam. Tadao Cern ist berühmt für seine Fotografie-Projekte und wendet sich nun der Konzeptkunst zu.
„Tadao Cern ist ein zeitgenössischer litauischer Künstler, dessen Werke versuchen zu verstehen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.“ Kunstkritiker David Veneman

Der Mann, der uns Litauern zeigte, wie schön das Litauen ist. Ein Fotograf, der fähig ist, nicht nur mit einem Flugzeug, Paragleiter, sondern auch mit Ideen und Träumen zu fliegen. Marius Jovaiša hat ein Fotobuch unglaublicher Schönheit veröffentlicht, das ihn zum Botschafter, zum Träger der Botschaft Litauens an die Welt gemacht hat. Sein Album „Unentdecktes Litauen“ wurde in 11 Sprachen veröffentlicht und in 35 Ländern präsentiert. Der Erfolg des Albums hat den professionellen Werbegeschäftsmann angespornt, weiter zu gehen – er hat mit seiner Fotokamera die Farben und Menschen von Belize und Kuba verewigt. Und in diesem Jahr erscheint das neue Fotobuch von Marius Jovaiša „Unentdecktes Litauen“, in dem auch die zeremonielle Halskette eines alten litauischen Priesters, die mehr als tausend Jahre alt ist, Technologien zur Bearbeitung des DNA-Codes abgebildet sind und die Wälder am Ufer des in Morgennebel gehüllten Flusses Neris geschildert werden.
„Dieses Buch entstand aus Liebe zu Litauen. Blättern Sie darin, und Sie werden plötzlich sagen: „So schön bist Du, meine wertvolle Heimat...“ Dies sind keine Bilder, es sind Gemälde.“ Antanas Sutkus, Vorsitzender des Verbands der Fotokünstler Litauens